Zukunftsfähig gestalteter Lebensraum muss im Fokus des neuen Parlaments bleiben Vier nachhaltige Gestalterinnen und Gestalter wurden gewählt – erstarkte Mitte als Chance für die Planungsbranche
Ein nachhaltig gestalteter Lebensraum braucht eine stärkere Stimme im Parlament: Mit diesem Ziel hat der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) im Juni eine Wahlplattform lanciert. Von den fast 400 registrierten Kandidierenden wurden 20 als Team besonders unterstützt. Vier davon haben gestern die erfolgreiche Wiederwahl in den Nationalrat geschafft. Generell sind die grünen Fraktionen noch immer stärker als in der Legislatur 2015 – 2019. Und mit dem Erstarken der Mitte und den klareren Mehrheiten tun sich weitere Chancen auf – denn alle Parteien suchen Lösungen für die zukunftsfähige Gestaltung unseres Lebensraums.
Gestern wurden National- und Ständerat neu gewählt. Der bürgerliche Block ist mit 95 Sitzen für SVP und FDP gewachsen, ebenso ist die Mitte erstarkt. Zugleich ist die Klima-Allianz rund um die grünen Parteien noch immer stärker als in der Legislatur 2015 – 2019. In all diesen Trends sieht der SIA Chancen. Denn die Gestaltung unseres Lebensraums beschäftigt alle Parteien, und der SIA bietet als Ansprechpartner gerne Hand. «Die Schweiz kann angesichts drängender Herausforderungen wie Klimawandel, Bevölkerungswachstum oder Ressourcenknappheit nur durch eine nachhaltige Gestaltung des Lebensraums zukunftsfähig bleiben», betont Urs Rieder, SIA-Co-Präsident ad interim.
Dank 49 Gewählten mit Bundesbern verbunden
Deshalb hat der SIA auf die-nachhaltige-wahl.ch Kandidierenden, welche sich für einen nachhaltig gestalteten Lebensraum einsetzen, eine Plattform geboten. Nachhaltigkeit avancierte zum zentralen Thema der ablaufenden Legislatur – das bestätigte auch das grosse Interesse mit fast 400 registrierten Kandidatinnen und Kandidaten für National- und Ständerat. Vor diesem Hintergrund freut es den Verein besonders, dass vier Spitzenkandidierende die Wiederwahl teilweise mit Glanzresultat geschafft haben:
- Jürg Grossen, Nationalrat und Inhaber eines Gebäudetechnikunternehmens / Grünliberale / Kanton Bern
- Franziska Ryser, Nationalrätin und Präsidentin der Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände KGTV / Grüne / Kanton St. Gallen
- Céline Weber, Nationalrätin und Präsidentin SIA-Zentralkommission für Normen (ZN) / Grünliberale / Kanton Waadt
- Beat Flach, Nationalrat und Konsulent SIA-Rechtsdienst / Grünliberale / Kanton Aargau
Lisa Mazzone, zweite Vizepräsidentin des Ständerats, von den Grünen Kanton Genf, wird sich im zweiten Wahlgang hoffentlich ebenfalls durchsetzen. Insgesamt wurden gestern 49 Kandidierende, welche sich auf der Wahlplattform präsentiert hatten, gewählt. Unter ihnen finden sich renommierte Parlamentarier wie Maja Graf, Ständerätin der Grünen in Baselland, der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch, der Aargauer FDP-Nationalrat Matthias Jauslin oder Michael Götte von der SVP St. Gallen. Zu den neu Gewählten gehören die Zürcher Freisinnige Bettina Balmer und Nina Schläfli, SP-Vertreterin aus dem Thurgau. Mit dem Architekten Roman Hug, SVP Graubünden, wurde ausserdem ein zusätzlicher Vertreter der Planungsbranche in den Nationalrat gewählt.
Ihnen gratuliert der SIA zum guten Wahlresultat. 49 Mitglieder des neuen Parlaments haben sich mit der Registrierung auf der Wahlplattform der SIA-Charta verpflichtet und werden diese nun mit der Planungsbranche umsetzen – denn gemeinsam sind wir wirkungsvoll für einen nachhaltig gestalteten Lebensraum. Mit ihnen und weiteren Parlamentarierinnen und Parlamentariern pflegt der SIA weiterhin einen engen Austausch zu den Kernthemen Klima und Energie, Baukultur, Beschaffungswesen, Bildung, Digitale Transformation und Raumplanung. «Der SIA möchte einer kulturell fundierten Nachhaltigkeit im Sinne des Davos Qualitätssystems für Baukultur zu breiter Anerkennung und Anwendung verhelfen», erläutert Alain Oulevey, SIA-Co-Präsident ad interim. «Die Politik legt die Rahmenbedingungen für unsere Branche gesetzlich fest und ist für uns in der Erreichung dieses Ziels wichtige Partnerin.»
Kurt Egger prägte zentrale Vorlagen der Legislatur
Abschliessend dankt der SIA Kurt Egger, Grüne Thurgau, für sein grosses Engagement – ihm ist die Wiederwahl leider nicht gelungen. «Mit viel Fachkompetenz hat sich unser Vizepräsident der SIA-Sektion Thurgau für eine nachhaltige Gestaltung unseres Lebensraums eingesetzt», führt Urs Rieder aus. «Während seiner Legislatur in Bundesbern hat er Vorlagen wie das Klimaschutzgesetz, das Raumplanungsgesetz und den Mantelerlass zur sicheren Stromversorgung mit erneuerbaren Energien massgebend geprägt.»
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Carola Etter-Gick, Mediensprecherin
Tel.: 079 287 16 42, E-Mail: carola.etter@sia.ch
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